Sie dankte den Frauen für ihr Engagement, vergaß aber auch die Männer nicht. Obwohl die Bayerisch Gmainerin, wie sie verriet, bislang noch keiner Sektion im Landkreis angehört, ist auch sie voller Bergliebe, »die einzige Liebe, die niemals stirbt«; sie versprach, sich einer Sektion anzuschließen. Für die Zukunft der Berchtesgadener Sektion wünschte sich Michaela Kaniber, sie möge bleiben, was sie immer war: »Ein Stück Heimat, ein Stück Gemeinschaft, ein verlässlicher Begleiter und Partner in unseren Bergen«.
Auch der Präsident des über 1,5 Millionen Mitglieder starken, größten nationalen Bergsteigerverbands, Roland Stierle, gratulierte der Sektion Berchtesgaden. Nachdem er hier schon einige schöne Ski- und Klettertouren unternehmen durfte, war es ihm eine Freude, mit den Berchtesgadenern zu feiern. Er blickte in die Geschichte und erinnerte an den Zusammenschluss des deutschen mit dem österreichischen Alpenverein, »ein Glücksfall«, weil dieser die Erschließung des Alpenraumes mit Wegen und Schutzhütten maßgeblich erleichtert und beschleunigt hat. Auch die Herausforderungen, vor die der Besucherzustrom und der Klimawandel den Alpenverein stellen, nahm er in den Blick. Gemeinsam werden die Sektionen Lösungen finden.
Als nächstes überbrachte als »Flachländer« Landrat Bernhard Kern Glückwünsche. Er hob hervor, welch wertvollen Beitrag die Sektion zum Schutz der einzigartigen Bergwelt und zur Förderung des Bergsports leistet. »Wenn ihr nicht wärt, wie mag es dann draußen aussehen.« Die Berchtesgadener Sektion trage maßgeblich dazu bei, dass die Berge als Lebensraum, als Erholungsort und für sportliche Herausforderungen erhalten bleiben. »Die Arbeit des Alpenvereins hat einen unschätzbaren Wert für unsere Heimat.«
Das Wegenetz im Berchtesgadener Gebiet unterhält die Sektion zum Teil zusammen mit den Nationalpark Berchtesgaden. Dessen Leiter Dr. Roland Baier schaute auf fast 50 Jahre zurück, in denen sich Nationalpark und Alpenverein gemeinsam um das anvertraute Naturjuwel kümmern. Die Diskussionen zwischen Alpenverein und Nationalpark in der Anfangsphase haben dazu geführt, dass sich die beiden nun »sehr gut gefunden« haben. Die Sektion sei wichtiger Kooperationspartner und Wegbegleiter für den Nationalpark.
Bürgermeister Franz Rasp, der ebenfalls seit 40 Jahren Sektionsmitglied ist, erklärte in seinem Grußwort, dass der Alpenverein, der für ihn einst »nur« Solidargemeinschaft und Versicherung war, mittlerweile »so viel mehr« ist. Anhand plakativer Beispiele verdeutlichte er das Spannungsfeld, in dem sich die Alpenvereinssektion befindet: den Zugang zu den Bergen sicherstellen einerseits und den Naturschutz anderseits. Im Namen seiner Bürgermeister-Kollegen bot er an, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Alle verfolgen dasselbe Ziel: »Eine intakte Heimat, die man auch betreten darf.«
Bergwacht-Urgestein Berti Kastner hielt ein Plädoyer für die Bergrettung, die nicht, wie viele einen, von Beginn an Teil des Roten Kreuzes war. Das mit fast 91 Jahren immer noch engagierte Sektionsmitglied klärte auf, dass der deutsche und österreichische Alpenverein die Mutter der heutigen Bergwacht sind. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die damaligen alpinen Rettungsstellen eingerichtet wurden, war die Berchtesgadener eine der ersten Sektionen, die eine solche Rettungsstelle vorhielt, wusste er. Erst nach dem Krieg war die heutige Bergwacht als eine Organisation des Roten Kreuzes entstanden. Der leidenschaftliche Bergretter wünschte sich auf der AlpenCongress-Bühne, dass sich auch in Zukunft Freiwillige in den Dienst der Bergrettung stellen.