Blaueishütte
am Hochkalter
Die Blaueishütte liegt auf 1.650 m im Herzen des Nationalparks Berchtesgaden mit wundervollem Ausblick auf die Gipfel des Hochkaltermassivs, den Blaueisgletscher und den malerischen Hintersee im Tal. Ob als entspanntes Tagesziel oder als Zwischenstopp auf dem Weg zu den umliegenden Gipfeln und Klettertouren.
Für Kletterer bietet sie mit mehr als 30 Kletterrouten im Umkreis von 30 Min. um die Hütte ein sehr lohnendes Ziel. Durch eine große Anzahl an Routen in den unteren Schwierigkeitsgraden, ist die Hütte ein beliebter Ausbildungsstandort. Ein Kletterführer liegt in der Blaueishütte auf.
Umweltgütesiegel der Alpenvereine
Die Blaueishütte wurde in den letzten Jahren mit hohem finanziellen und personellen Aufwand an moderne Anforderungen angepasst. Umweltgerechte und effiziente Energieversorgung und Wasserentsorgung nach dem neuesten Stand der Technik sowie die konsequente Vermeidung von Müll standen dabei im Mittelpunkt. Die Anstrengungen wurden 2014 mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol belohnt, mit dem sich lediglich 109 Hütten in der Alpenregion schmücken dürfen.
Reservierung
Im Oktober 1922 eröffnete die Sektion Hochland des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV) rund 100 Höhenmeter oberhalb des heutigen Standorts eine Selbstversorgerhütte mit etwa 30 Lagern. 1937 wurde die Hütte erweitert und umgebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg plante die Sektion, das größere, näher am heutigen Hüttenstandort gelegene und nicht mehr genutzte Haus der Wehrmacht zu übernehmen. Bevor es so weit war, wurde das Gebäude jedoch im Mai 1946 auf Geheiß des Ramsauer Forstmeisters Georg Küßwetter von Jägern durch Brandstiftung zerstört und die Grundmauern später zur Verhinderung des Wiederaufbaus zusätzlich gesprengt. Küßwetter sah Jagdvorrechte in Gefahr und wollte Touristen, von ihm abfällig als „Bergpöbel“ bezeichnet, vom Hochkaltergebiet und seinen Jagdgründen fernhalten. Der 1952 gegen ihn geführte Prozess hatte bundesweites Aufsehen erregt. Der durch Küßwetter verhinderte Umzug erforderte zusätzliche Erweiterungen und bauliche Veränderungen der Hütte, die in den Jahren 1952 und 1953 durchgeführt wurden.
Ende 1955 stellte der in der Ramsau wohnhafte Extrembergsteiger Hermann Buhl fest, dass die alte Alpenvereinshütte durch eine Staublawine bis auf die Grundmauern zerstört worden war. Daraufhin errichtete die Sektion Hochland 1956 etwa 100 Höhenmeter tiefer im Kar an lawinensicherer Stelle ein Hüttenprovisorium. Ein Jahr später übergab sie ihr Arbeitsgebiet am Hochkalter an die Sektion Berchtesgaden, nachdem der Hüttenneubau nicht finanziert werden konnte. Die Sektion begann am 14. September 1958 mit dem Neubau am heutigen Standort. Am 28. Juli 1962 wurde die Blaueishütte von Julius Kardinal Döpfner, Erzbischof von München und Freising, geweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Die Nothütte wurde 1994 saniert und wird heute als zusätzliches Nachtlager genutzt.
Seit Beginn der Bewirtschaftung der Hütte 1928 wird diese ununterbrochen von der Familie Hang aus Ramsau bewirtschaftet.
Details
Mitte Mai bis Mitte Oktober
Die Hütte verfügt derzeit über keinen Schutzraum im Winter!!
In herrlicher Hochgebirgslandschaft gelegen, ist sie für erfahrene Bergsteiger der klassische Ausgangspunkt für die Besteigung von Hochkalter (2607 m), Schärtenspitze (2153 m), Steinberg (2065 m), Blaueisspitze (2481 m).
20 Zimmerlager und 64 Matratzenlager.
Anreise mit PKW
- Parkplätze für die beiden Hüttenanstiege:
- Aufstieg von Ramsau/Ort : Parkplatz "Pfeiffenmacherbrücke" (gebührenpflichtig) (N 47° 36´43" / E 12° 53´25" ; W3W: gewogen.dusche.seilen)
- Aufstieg von Ramsau/Ortsteil Hintersee: unbeschilderter Parkplatz an der Bushaltestelle "Holzlagerplatz" (gebührenpflichtig) oder Parkplatz "Seeklause" am Hintersee (gebührenpflichtig) (N 47° 36´35" / E 12°51´71" ; W3W: öffnet.radweg.zurück). Ab einem Aufenthalt von mindestens 3 Tagen empfiehlt es sich einen Jahresparkschein bei der Touristinfo im Rathaus Ramsau zu erwerben.
Für die gebührenpflichtigen Parkplätze kann die "Parkster"-App genutzt werden.
Anreise mit Bus/Bahn
Mit der Bahn zum Bahnhof Berchtesgaden, von dort mit der RVO-Buslinie 846 in Richtung Ramsau/Hintersee. Die Bushaltestelle "Holzlagerplatz" befindet sich direkt am Beginn des Hüttenzustiegs.
- Anstieg von Ramsau Ort/ Pfeifenmacherbrücke, ca. 3 Std
- Anstieg von Ramsau/Ortsteil Hintersee, ca. 2,5 Std
Beide Varianten sind einfache Bergwanderwege. (Klassifizierung "blau")