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Mittwochsgruppe unterwegs im Annapurnagebiet

Den Wunsch - Achttausendern im Himalaya gegenüber zu stehen und sie staunend zu betrachten - hegten 14 Miglieder der DAV Sektion Berchtesgaden schon lange. Also auf nach Nepal, in dieses faszinierende Land, mit den höchsten Bergen der Welt, uralten Traditionen, Lebensformen und Kulturen.
Nach langem Flug in Kathmandu ausgestiegen - geschockt vom Schmutz, dem Lärm, der brütenden Hitze, viele Nepali mit Mundschutz wegen dem Smog über der Stadt.

Im schönen, ruhigen Hotel konnten wir wieder Kräfte sammeln und uns auf das Trekking einstellen. Sehr früh standen die Taxis vorm Hotel, die holprige, staubige Fahrt über Pokhara nach Phedi 1.130 m im Annapurnagebiet überstanden wir alle gut. Die Träger übernahmen nun einen Teil unseres Gepäcks, einen angemessen schweren Rucksack trugen wir selbst - dann ging's endlich los. Wir waren erstaunt - von wegen schlechter Weg, er war in Stufen angelegt und meisterlich mit Platten verlegt, keine war schief oder wackelte.
Vorbei an kleinen Bauerngehöften mit neugierigen Kindern erreichten wir unsere Unterkunft in Dhampus 1.590 m. Wir waren von diesen Lodgen angenehm überrascht, es gab einfache Doppelzimmer und immer warmes Wasser in den Duschen. Das Essen - viel Gemüse, Reis und Linsen, fein gewürzt mit Ingwr, Kurkuma und Chili - schmeckte uns vorzüglich.

Regen - vielleicht war's auch schon der nahende Monsun - wollten iwr eigenltich gar nicht. An zwei Tagen konnte nur mit Schirm und Poncho gegangen werden. Unbekannt und ungewohnt reagierten wir bei der Nässe auf die Attacken der Blutegel, sie sind ungiftig und ungefährlich, aber äußerst ekelig. Unser perfekt deutschsprechender Führer "Schumi" wußte Abhilfe, er trug eine Tüte mit Salz mit und bestreute unsere Schuhe damit, um ein Hochkrabbeln der "Biester" zu verhindern und es half.

Das Wetter ließ weiter zu wünschen übrig, Nebel verhüllte die hohen Berge. Unsere ganz Hoffnung auf gute Sicht setzten wir ain die Besteigung des Dreitausenders Poonhill. Von Ghorepani 2.850 m stiegen wir noch im Finstern mit Sitrnlampen hinauf um endlich mit einer tollen Aussicht belohnt zu werden. Da standen wir nun ehrfürchtig bei Sonnenaufgang vor der mächtigen Kulisse der Achttausender Dhaulagiri, Annapurna I und Manaslu, dazwischen die formschöne Annapurna Süd und der markante Machapuchare.
Tief unten toste der wilde Kali Gandaki durch die  Schlucht. Das war unser absoluter Höhepunkt, nachher haben wir keinen Berg mehr gesehen, sie waren immer im Nebel.

Durch verblühte Thododendren- und Steineichenwälder stiegen wir dreieinhalb Tausend Stufen hinab in das Tal des Modi Khola zu unserer letzen Lodge. Unsere sehr netten Träger hatten ein kleines Fest organisiert mit Musik und Tanz, es gab das Nationalgericht Dal Bath und wir bekamen eine Urkunde für die gemeisterte kleine Annapurnarunde.

In Jobang 1.040 m endete der Weg, unsere Tour war zu Ende, der Bus brachte uns nach Pokhara am Phewa-See und am nächsten Tag nach Kathmandu.
Dort besichtigten wir Tempel, Pagoden, Paläste und den buddistischen Stupa von Bodnath, wir tauschten ein in die ultur dieses uns liebgewordenen Landes.

Wir wünschen Nepal, das eingezängt ist zwischen den Giganten Indien und China und außer dem Tourismus keine nennenswerte Industrie und Vermarktungsmöglichkeit hat, dass die nun aufkeimende Demokratie doch bald für das ganze Volk greifen möge.

Christl Zembsch