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Späte Neuschneemenge zwingt um Umkehren

Ende Mai war die Tour auf den Hochkalter übers Blaueis geplant. Da in diesem Jahr recht spät noch sehr viel Schnee gefallen war, waren die Verhältnisse zwischen Blaueisscharte und Hochkalter nicht optimal. Nach einem Telefonat mit dem Hüttenwirt und einem super Wetterbericht wollte ich die Tour dennoch versuchen. Bis zur Blaueisscharte sollte es kein Problem sein und die Blaueisspitze wäre als Ersatzziel ja auch nicht schlecht. Um 6 Uhr starteten zwei Teilnehmer und ich am Parkplatz Holzlagerplatz. Zwei Stunden später erreichten wir den Beginn des Blaueis „Schneefeldes“. Der Schnee war noch einigermaßen hart und so kamen wir auch recht zügig bis zur Randkluft. Über die Steilstufe darüber sicherten wir und erreichten dann das große Schneefeld in der Blaueisscharte.

Da der Schnee bis jetzt noch recht fest war und auch eine Spur
auf den Hochkalter führte entschied ich mich den Ostgrat zu versuchen.
Anfangs kamen wir auch gut voran, aber auf 2500m wurde der Schnee
dann stellenweise sehr weich, so dass ich es nicht für vertretbar hielt
weiterzugehen. Auf dem Abstieg zur Blaueisscharte haben wir dann
stellenweise gesichert.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Scharte erreichten wir in einer knappen halben Stunde die Blaueisspitze. Beim
Abstieg mussten wir wieder über die Steilstufe oberhalb der Randkluft sichern. Der Weg
über die Reste des Gletschers war unproblematisch, durch den mittlerweile weichen
Schnee stellenweise jedoch sehr mühsam. Nach einer obligatorischen Kaffeepause
auf der Blaueishütte stiegen wir weiter ab und erreichten um 17 Uhr den Parkplatz.
Diese Tour zeigt sehr deutlich, dass gerade bei Hochtouren die Eis- bzw. Schneeverhältnisse eine entscheidende Rolle spielen. Man sollte immer mehrere Optionen in Betracht ziehen und auch rechtzeitig an einen evtl. Rückzug denken.

Josef Niedermayer