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Gut geplante und geführte Tour durch abwechslungsreiche Landschaft.


 

 

Sieben Alpenvereinsmitglieder machten sich an einem Sonntag Anfang September schon sehr früh auf den Weg, um die Alpen von Oberstdorf nach Meran zu überqueren. Leichtfüßig ging es nach der langen Anreise zur Kemptner Hütte. Am nächsten Morgen schreckte uns der Regen nicht ab. Bewaffnet mit Regenschirm und Co. kämpften wir uns bis zur Memminger Hütte vor - ein herrliches Gebiet mit vielen Steinböcken und Murmeltieren. Leider war es hier so überfüllt, dass wir erleichtert waren, als wir am Mittwoch nach einem sehr langem Abstieg (ca. 1900 Höhenmeter) die Zamser Skihütte erreichten. Nach einem schönen Sonnenuntergang mit Wein und netten Gesprächen machte uns diese Nacht mit Schnarchern auch nichts mehr aus.

Hochalpine Tour zur Braunsschweiger Hütte - verwöhnt von einem freundlichen Hüttenteam

Am vierten Tag starteten wir in eine Hochalpine Tour zur Braunschweiger Hütte (2759m). Ab der Gletscherstubn ging es, ohne Rucksack, steil über einen sehr schönen Steig in Richtung Wildspitze. Ein freundliches Hüttenteam verwöhnte uns nach diesem langen Wandertag.
Von einer einsamen Berglandschaft gelangten wir am fünften Tag über das Pitztaler Jöchl (knapp 3.000m) zu einem riesigen Skigebiet, dem Rettenbachjoch.

Duftende Kiefern am Wegesrand und Selbstversorger-Hütte im Tal

Nach einer Pause ging es weiter bergab. Die Forststraße wurde langsam immer schöner und endete schließlich auf einem Weg, auf dem wir uns wie in Italien fühlte: Die Kiefern dufteten am Wegesrand und die Luft wurde immer wärmer, bis wir schließlich die Talhütte in Zwieselstein erreichten.
Die Selbstversorger-Hütte war sehr ruhig; das Einkaufszentrum mit dem Bus gut zu erreichen und somit gab es zum Abendessen Pizza mit Wein und ein sehr umfangreiches Frühstück am nächsten Tag.

Langersehnte Doppelzimmer nach dem Timmelsjoch

Um die überflüssigen Kalorien gleich wieder los zu werden, machten wir uns auf den Weg zum Timmelsjoch. Durch das langgezogenes Tal war es fast schon ein wenig langweilig, bis wir ein Wiesel entdeckten. Es sprang, hüpfte und tanzte ziemlich schnell an uns vorbei. Als wir endlich den Gipfel des Timmelsjoch erreichten, begann eine längere Pause auf zwei riesigen Stühlen. Mit Gipfelschnaps versorgt brachen wir nach Moos im Passeiertal auf.
In unserer Gaststätte erwarteten uns endlich die langersehnten Doppelzimmer und zwangen uns zur Erholung, bevor wir in die siebte, längste und anstrengendste Etappe starteten.

Angespannt aufgrund eines Gewitters

Ein Wanderweg brachte uns durch eine Schlucht, durch Wälder und Felder zur Pfandler Alm. Das Mittagessen war gesichert, doch die dunklen Wolken zwangen zum schnellen Aufbruch in Richtung Unterkunft. Etwas angespannt durch das Gewitter erreichten wir schließlich nach neun bis zehn Stunden die Hirzer Hütte. Eine kleine sehr feine Hütte, in der wir wieder eine schöne Nacht in Doppelzimmern verbringen durften.

Anspruchsvolle letzte Etappe

Die letzte Etappe verlangte uns nochmal alles ab. Der steile Aufstieg durch leichte Kletterei führte uns in den Sattel des Hirzer. Zwei Berglerinnen machten einen schnellen Abstecher auf den Gipfel des Hirzer und holten den Rest der Gruppe zügig wieder ein. Nun querten wir auf einem schmalen Steig ins Gebiet Meran 2000. Bei einem letzten Gipfelfoto sah man uns die vielen Kilometer, die hinter uns lagen, nicht an. Mit der Bahn fuhren wir ins Tal und kamen langsam zur Ruhe. In einer Pizzeria in Meran wurde uns langsam bewusst, dass wir die Alpen überquert hatten.

Besonderes Glück mit dem Wetter und Begeisterung für den E5

Ganz besonderes Glück hatten wir mit dem Wetter. Es bescherte uns über die gesamte Tour mit sehr viel Sonnenschein und warmen Temperaturen. Der E5 ist eine sehr schöne und abwechslungsreiche Tour mit vielen Facetten.

(Text: Susanne Mayer, Wanderleiterin)

Zahlreiche weitere schöne Bilder von der einwöchigen Alpenüberquerung finden sich in dieser Bildergalerie.