Neun Kletterer aus dem Stützpunkt-Kader erlebten eine spannende Zeit in Briancon.

Eine anspruchsvolle Kaderfahrt nach Briancon im Departement Hautes Alpes haben neun Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren, die im Kletterstützpunkt trainieren, in den Pfingstferien erlebt: Obwohl ihnen klar war, dass viel von ihnen verlangt würde, hat sich der Großteil der Nachwuchstalente entschlossen, die Herausforderung anzunehmen.

Kalte Nächte und strenge Blicke in die Kochtöpfe

Denn übernachtet wurde auf einem hoch gelegenen Campingplatz in Vallouise, der sich zwar als idealer Ausgangsort für die umliegenden Klettergebiete eignete, wo aber die Nächte sehr kalt waren. Selbständig einzukaufen und zu kochen mussten die Kids ebenfalls meistern - und dann steckte der Trainier Bernhard Wolf auch noch seinen Kopf in die Töpfe der Jugendlichen, um zu prüfen, ob das Essen auch gesund genug sei.

Klettergebiet mit verschiedenen Gesteinsarten - vom Kalk über Konglomerat zum Granit

Neben der Ernährung wurde auch die Vorstiegsmoral thematisiert, denn der Trainer Bernhard Wolf wünscht sich, dass aus seinem Team möglichst vielseitige und vollkommene Kletterer hervorgehen. Natürlich bietet die DAV Kletterhalle in der Strub erstklassige Trainingsmöglichkeiten, doch das Ziel des Kaders ist es, das hohe Kletterkönnen auch in freier Natur einsetzen zu können. So hatte der Trainer ein Gebiet ausgewählt, in dem verschiedene Gesteinsarten zu finden waren. Technische Kalkkletterei, athletische Routen im Konglomerat, aber auch das Klettern im Granit erweiterten das Repertoire der jungen Kletterer.

Stürzen ins Seil aus Grundvoraussetzung für einen selbstständigen Kletterer

"Die Königsdisziplin ist das Seilklettern", unterstrich Bernhard Wolf. Obwohl all seine Kadersportler herausragende Leistungen im Bouldern erzielen, hat doch das Routenklettern höchste Priorität. In Briancon konnten die Athleten in gut abgesicherten Routen an ihre Sturzgrenze gehen und somit die Angst überwinden. Denn: „Das Stürzen ins Seil ist eine Grundvoraussetzung, um ein selbstständiger Kletterer zu werden", so Ines Papert. Sie schlug den Jugendlichen sogar eine alpine Sportkletterroute vor. Zwar in gemässigtem Schwierigkeitsgrad, aber mit ordentlicher Ausgesetztheit stieg sie mit zwei Seilschaften hoch über das Durancetal hinaus. Bei dieser Tour wurde der Schwerpunkt mehr auf Seilhandhabung und dem Bauen eines Standplatzes sowie auf das Abseilen über eine mehr als 150 Meter hohe Wand gelegt. Natürlich kletterte der Nachwuchs auch hier voraus.

 

Motivation auf spielerische Art und Weise, ohne Druck und hohe Erwartungen

So blieben der Gruppe Schwierigkeiten bis 7c on sight (UIAA 9. Grad) kein Fremdwort mehr, und jeder freute sich über den Erfolg des Anderen. Ihre erwachsenen Begleiter Bernhard und Alexandra Wolf, die ihren privaten Urlaub mit dieser Kaderfahrt verbrachten, sowie Kletterprofi Ines Papert motivierten die Gruppe auf eine spielerische Art und Weise. Denn sie alle wissen, dass der Kopf frei sein muss beim Klettern. Frei von Ängsten, frei von äußerem Druck und hohen Erwartungen, denn diese erzeugen eher das Gegenteil der gewünschten Leistung. Und so wurde viel gelacht und gescherzt, aber auch konsequent und überzeugt geklettert.

Bevorstehende Bayerische Meisterschaft als Anreiz

Schließlich stehen die Bayerischen Meisterschaften im Sportklettern/Lead vor der Türe, welche am 11. und 12. Juni in Berchtesgaden stattfinden. Diese Aussicht stellte für die Gruppe eine zusätzliche Motivation dar, an ihre Leistungsgrenze zu gehen, um bei ihrem Heimspiel eine herausragende Leistung zu zeigen. Man wird die jungen Talente als Zuschauer bewundern können.

Die Teilnehmer bedanken sich bei der Sektion

Die Teilnehmer dieser Reise Merle und Sina Brust, Nico Fietkau, Franzi und Steffi Ertl, Kathi Huber, Miriam Nussbaumer, Emanuel Papert, Sophie Grötzner, Sandra und Bernhard Wolf sowie Ines Papert danken der DAV Sektion Berchtesgaden für ihre Unterstützung.

Mehr Bilder von der Kletterfahrt in der Bildergalerie.

 

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